Die Bevölkerung wurde durch das Römische Reich mit dem Christentum bekannt und teilte sich nach und nach und bedingt durch die Reichsteilung in einen katholischen Norden und einen orthodoxen Süden. Ab dem 15. Jahrhundert, unter Osmanischer Besatzung, konvertierte der meiste Teil der Christen zum Islam um den Nachteilen für die „Ungläubigen“ zu entgehen.
Während des Kommunismus wurde jegliche Religion offiziell verbannt und das Praktizieren strengstens verboten. Erst nach dem Fall des Kommunismus im Jahr 1990, wurden Religion und Glauben wieder erlaubt. Durch den Bruch in der Tradition konnten die Gläubigen beim Praktizieren jedoch nicht mehr an die nun unbekannte Liturgie ansetzen. Dies hat Auswirkungen bis heute, ermöglicht aber zugleich ein sehr friedliches Zusammenleben zwischen Moslems, Christen und weiteren Religionen.
In Zentralalbanien gibt es zahlreiche Moscheen, während im Süden mehr Kirchen erhalten sind. Zu einer der Städte mit der größten religiösen Toleranz zählt Shkodra. In Albanien werden Sie oft katholische Kirchen, orthodoxe Kathedralen und Moscheen nebeneinander sehen. Viele dieser Kultobjekte wurden nach den 90er Jahren gebaut, denn nur wenige davon haben die kommunistische Ära überlebt. Zu den wenigen älteren Denkmälern gehören die Moschee von Et’hem Beu im Zentrum von Tirana und die Kirchen von Voskopoja.
Das Welthauptquartier von Bektashi (Kryegjyshata, Oberster Großvater) zog im Herbst 1925 von Anatolien nach Tirana, als die türkische Regierung die Schließung aller Tekkes anordnete.
Der Bektashi-Orden ist ein sufi-islamischer Glaube mit einer langen mystischen Tradition in Albanien. Die von den Janitscharen adoptierten Elitesoldaten des Osmanischen Reiches rekrutierten sich größtenteils aus den christlichen Regionen des Balkans.
Die Tekke und das Welthauptquartier wurden am 22. März 1991 nach dem Fall des Kommunismus wiedereröffnet.
Im Norden Albaniens werden wir noch häufiger als im Süden auf strenge Sitten und ehrwürdigen Traditionen stoßen, die in einem einzigen Kode verschmolzen sind. Es handelt sich um den sogenannten „Kanun von Lekë Dukagjini“, der die Bevölkerung dieser Region zur Bewahrung der Familienehre „lehrte“. Der „Kanun“ ist eine Sammlung von Regeln, die das Zusammenleben der Menschen regeln soll. Unter diesem Aspekt, funktionierte das „Kanun“ als Gesetz für eine lange Zeit.
Falls Sie während Ihrer Reise religiöse Stätten besuchen wollen, könnte es passieren, dass man von Ihnen verlangt gesittete Bekleidung zu tragen. Um in eine Moschee hinein gehen zu dürfen, müssen Frauen zum Beispiel ihren Kopf bedecken. Es wird den Besuchern nahegelegt keine kurzen Hosen zu tragen. Die Regeln für die Besucher unterscheiden sich nicht sonderlich von denen anderer Länder.
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